Die Macht der Auskunfteien

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Eine Auskunftei soll Kreditgebern Sicherheit über die Zahlungsmoral und Bonität der Kreditnehmer geben. Es werden u.a. Daten über Ihr Zahlungsverhalten gespeichert.

Allein die Schufa Holding AG hat ca. 66 Millionen Personeneinträge gespeichert. Sie ist damit die größte Auskunftei. Weitere Auskunfteien sind Creditreform, Bürgel, infoscore und deltavista.

ZDFzoom hat einen Bericht gesendet. Es geht dabei um die Machenschaften der Auskunfteien und die Folgen von fehlerhaften Einträgen. Das ist leider keine Seltenheit.

 

An dem Beispiel eines Fotografen kann man erkennen, dass es bei der Schufa schnell zu Verwechslungen kommen kann. In diesem Beispiel bekam der Fotograf einen negativen Eintrag in die Schufa, obwohl dieser eigentlich zu einer anderen Person gehört. Leider mit dem gleichen Namen und Geburtsdatum.

Doch es kann noch schlimmer kommen und das gesamte Leben ruinieren. Im Falle eines Familienvaters, der eine eigene Firma besaß, wurde ein Eintrag über eine Bürgschaft nach Erledigung einfach nicht gelöscht. Im Laufe der Zeit benötigte er für seine Firma neue Maschinen, um mit der Konkurrenz mithalten zu können. Er bekam ihn aber leider nicht, aufgrund dieses Eintrages. Die Firma musste schließlich Insolvenz anmelden, da er seine Aufträge nicht mehr erfüllen konnte und diese schließlich auch ausblieben. Das Ende: Es kam zur Zwangsversteigerung seines Privathauses. Nun soll die Familie innerhalb von vier Wochen ausziehen. Leider ist noch keine neue Wohnung in Sicht. Warum? Sie bekommen keine neue Wohnung, da die Schufa schlecht ist.

Ein Gutachten im Auftrag des Bundesministeriums für Verbraucherschutz 2009 hat ergeben, dass 45 % der Einträge in Auskunfteien veraltet, unvollständig oder falsch sind.

Ein Bankmitarbeiter gab bekannt, dass Meldungen über Personen an die Schufa und Co nicht geprüft werden. In einem Fall heißt es sogar, dass man willkürlich Daten versenden kann, da man keinerlei Belege benötigt. So hat ein Bankmitarbeiter seinem Bekannten ein gutes Geschäft bestätigt und somit seinen Scorewert erhöht.

Das Team von ZDFzoom machte den Selbsttest: Eine Mitarbeiterin mit einem sehr hohen Score wohnt in einer guten Lage, in der die gesamte Nachbarschaft scheinbar ihre Rechnungen immer bezahlt. Ein anderer Mitarbeiter hat einen schlechten Score (80%). Er wohnt in einem Viertel, in dem die Nachbarschaft Schulden hat. Beide bezahlen aber Ihre Rechnungen und haben keine Einträge in den Auskunfteien. Nun meldet sich die Mitarbeiterin mit dem guten Score in der Wohnung des anderen Mitarbeiters an und beantragt eine neue Selbstauskunft. Es hat sich lediglich die Wohnanschrift geändert. Das Fazit: Außer bei der Schufa haben sich die Scorewerte verändert. Und zwar von 98 % auf 80 %. Man nennt diese Berechnung „Geo-Scoring“.

Leider lässt sich keine der Auskunfteien in die Karten schauen und legt die Formel für die Score-Berechnung nicht offen. Eins ist sicher: Es grenzt an Diskriminierung.

Wichtig ist immer: Machen Sie die Selbstkontrolle. Beantragen Sie jedes Jahr eine Selbstauskunft und überprüfen Sie diese genau. Vielleicht sind Sie ja auch betroffen und wissen es nur noch nicht!

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